Pressemitteilung vom 30. August 2021
Keine Angst vor Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz (KI) und der Technologie der Zukunft, darin waren sich die Teilnehmer*innen des dritten Online-Talks von Dr. Ilja-Kristin Seewald, SPD-Bundestagskandidatin im Main-Taunus, einig. Allerdings müssen Weiterbildung, Qualifizierung und Zusammenarbeit von Unternehmen, Gewerkschaften, Wissenschaft und Politik gesichert sein, damit Deutschland wettbewerbsfähig bleibt und die Möglichkeiten der neuen Technologie auch zum Vorteil von Beschäftigten und Arbeitnehmer*innen eingesetzt werden.
Unter der Moderation von Dr. Claudia Ludwig diskutierten Dr. Detlef Gerst, Zukunft der Arbeit IG Metall, Dipl.-Kfr. Tanja Jacquemin, University of Labour und Dr. Ilja-Kristin Seewald über Risiken, Chancen, Ängste und Perspektiven der Arbeit der Zukunft. Detlef Gerst zeigte auf, wo Künstliche Intelligenz in Unternehmen bereits eingesetzt wird, wie sich die Arbeit für die Menschen dadurch verändert, aber bisher auch nicht wegfällt: „KI sinnvoll und angemessen eingesetzt, führt dazu, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine Angst um ihren Job haben müssen. Im Gegenteil könnten KI und Digitalisierung die Aufgabenbereiche aufwerten. Alle bisherigen Studien kommen zu dem Ergebnis: Die Arbeit wird uns durch KI nicht ausgehen“, so Detlef Gerst. Tanja Jacquemin pflichtete ihrem Kollegen bei und fügte hinzu: „Ganz wichtig ist, in Weiterbildung und lebenslanges Lernen zu investieren, damit der Mensch mit der technologischen Entwicklung Schritt halten kann.“ Das bedeute aber auch, so Jacquemin, dass die Ausbildung an Schulen, Fachhochschulen und Universitäten Schritt halten muss. Es müsse in die digitale Infrastruktur, aber auch in die Weiterbildung der Lehrkräfte investiert werden. Denn durch KI entwickeln sich neue Schulfächer, neue Studiengänge und neue Berufsbilder.
Ilja-Kristin Seewald sprach sich für vermehrte Investitionen in die digitale Infrastruktur sowie in Weiterbildung aus. Gespräche mit Unternehmer*innen hätten zudem gezeigt, wie wichtig es ist, dass die theoretische Ausbildung zu den praktischen Anwendungen in den Betrieben passt. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften seien gemeinsam gefordert, die Anforderungen an die digitale und soziale Infrastruktur zu benennen, die Investitionen und Förderprogramme auf den Weg zu bringen und das dann vor Ort auch umzusetzen. Ganz wichtig sei es, aus Corona zu lernen und die technologische Entwicklung zu beschleunigen, damit Deutschland nicht von anderen Ländern abgehängt würde. Die Politik müsse die großen Technologieunternehmen aber auch stärker regulieren, zum einen im Hinblick auf ihre Verantwortung als Steuerzahler, zum anderen im Hinblick auf den Schutz und die Sicherheit der verwendeten Daten. Hier bestehe weiterhin Handlungsbedarf.
Die Notwendigkeit von Mitbestimmung im Unternehmen sei in der digitalen Welt genauso wichtig wie in der analogen. Dort, wo Betriebsräte sind, so das gemeinsame Fazit der Teilnehmer*innen, werde KI als Technologie der Zukunft verantwortungsvoll eingesetzt.