Pressemitteilung | „Das Gesundheitsamt muss in der Krise handlungsfähig bleiben“

Bild: SPD | Moritz Löw

Angehende Erstklässler im Main-Taunus-Kreis stehen wegen der Corona-Krise ohne verpflichtende Schuleingangsuntersuchung da. Die SPD will wissen, wie es mit ihnen weitergeht, wie es bei anderen Regelaufgaben aussieht und ob das Gesundheitsamt genügend Personal hat, um seine Aufgaben zu erfüllen.

„Viele Eltern sind besorgt, weil die verpflichtenden Schuleingangsuntersuchungen für angehende Erstklässler des kommenden Schuljahres offenbar noch nicht wie üblich stattgefunden haben“, weiß Gerd Elzenheimer von der SPD-Kreistagsfraktion. Da wohl Informationen fehlen, wie es weitergeht, verstärke sich die ohnehin vorhandene Unsicherheit über den Fortgang des Schulbetriebs in Zeiten der Corona-Maßnahmen. „Natürlich haben wir derzeit eine Ausnahmesituation. Trotzdem wünschen wir uns, dass die Eltern ausreichend informiert werden und geklärt wird, wann und unter welchen Bedingungen die Untersuchungen stattfinden können“, fordert Julia Ostrowicki, die sozialpolitische Sprecherin der SPD, „Die Einschulung ist ein ganz wichtiger Schritt im Leben der Kinder und wir können gut verstehen, wenn Eltern hier auf keinen Fall etwas versäumen möchten.“
Außerdem fragt die SPD-Kreistagsfraktion nach, wie das Gesundheitsamt derzeit seinen weiteren Regelaufgaben nachkommen kann, beispielsweise die Ausstellung von Erwerbsfähigkeitsbeurteilungen oder Belehrungen nach dem Infektionsschutzgesetz, die im Lebensmittelbereich Tätige vorweisen müssen.
„Wir wissen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt in der aktuellen Situation unter einer enorm hohen Belastung einen tollen Job machen“, betont Elzenheimer, „gerade deshalb ist es uns wichtig, dass es hier zu keinen Überlastungen kommt und das Gesundheitsamt auch in der Krise in allen Bereichen ausreichend handlungsfähig bleibt.“ Daher will die SPD wissen, ob das Gesundheitsamt grundsätzlich mit genug Personal ausgestattet ist. Dies sei in vielen Gesundheitsämtern nicht gegeben, zumal Personal schwer zu finden und der Main-Taunus-Kreis mit hohen Lebenshaltungskosten vergleichsweise unattraktiv sei. Schon in den vergangenen Haushaltsberatungen hatte die SPD daher den Blick auf die Frage gerichtet und eine Personalaufstockung im Gesundheitsamt gefordert.
Zur kurzfristigen Entlastung könnten freiwillige Helferinnen und Helfer beitragen. „Wir würden das begrüßen. Viele Städte und Landkreise freuen sich über die gezeigte Solidarität und greifen für Hilfstätigkeiten – wie beispielsweise den Telefondienst – dankbar auf die zahlreich angebotene Unterstützung von qualifizierten freiwilligen Helferinnen und Helfern – häufig Medizinstudenten aus höheren Semestern oder Ruheständler aus entsprechenden Berufen – zurück“, erklärt Ostrowicki, und möchte wissen, wie der MTK dazu steht.